Lieber Bruder, / Liebe Schwester,
Islam
Das Wort wird in vielen Bedeutungen verwendet. Gleichwohl ist Islam der Eigenname der Religion, die unserem Propheten (s.a.w.) offenbart wurde. Insofern unterscheiden sich der Name der Religion, die unserem Propheten (s.a.w.) offenbart wurde, und der Name der Religion Abrahams (a.s.). Obwohl die Namen dieser Religionen unterschiedlich sind, stimmen sie in den Grundfragen überein. In den Einzelheiten können sie jedoch abweichen.
Von Adam (a.s.) bis zu unserem Propheten (s.a.v.) haben alle Propheten die wahre Religion verkündet. Die Glaubensgrundsätze, die das Fundament der Religion bilden, sind stets gleich geblieben. Doch die Scharia, also die Vorschriften bezüglich der Gottesdienste und weltlichen Angelegenheiten, hat sich von Adam (a.s.) bis zu unserem Propheten (s.a.v.) je nach den Erfordernissen und Bedürfnissen der jeweiligen Zeit verändert. Gott hat jeder Gemeinschaft eine eigene Scharia gesandt, die auf die Lebensweise und das Wohl der Menschen der jeweiligen Epoche abgestimmt ist. Sure al-Ma’ida, Vers 48, sagt dazu Folgendes:
„Wir haben für jeden von euch eine Scharia und einen klaren Weg festgelegt.“
Zum Beispiel können Juden nur in Synagogen beten, Christen nur in Kirchen, während wir Muslime überall beten können. Auch sind die Innereien von Tieren wie Rindern und Schafen im Gesetz Moses verboten, während sie in unserer Religion erlaubt sind.
Diese Wahrheit wird in der Nur-Külliyat-Sammlung wie folgt ausgedrückt:
„Die Scharia ändert sich mit den Jahrhunderten. Vielleicht kommen in einem Jahrhundert, je nach Volk, verschiedene Scharias und Propheten, und das ist auch geschehen. Nach dem Siegel der Propheten (Hâtem-ül Enbiya) ist die große Scharia für jedes Jahrhundert und jedes Volk ausreichend, daher besteht kein Bedarf mehr an verschiedenen Scharias. Im Detail jedoch besteht ein gewisses Bedürfnis nach verschiedenen Rechtsschulen (Mezhebs).“
(siehe Zitate, S. 485)
„Eine Nebenbestimmung kann zu einer Zeit nützlich, zu einer anderen aber schädlich sein. Oder ein Heilmittel kann für den einen Menschen ein Segen, für den anderen aber ein Fluch sein. Daher hat der Koran einige Nebenbestimmungen aufgehoben. Das heißt, er hat entschieden, dass ihre Zeit abgelaufen ist und andere Bestimmungen an ihre Stelle getreten sind.“
(siehe İşarât-ül İ’caz, S. 50)
Die grundlegenden Bestimmungen sind für alle Propheten gleich; sie sind unveränderlich und nicht aufhebbar. So sind beispielsweise die Glaubensgrundsätze in allen wahren Religionen gleich, und die Gottesverehrung ist in allen vorhanden. Unterschiede zeigen sich jedoch in den sekundären Bestimmungen der Gottesverehrung, also in den Einzelheiten. In Bestimmungen wie der Form der Gottesverehrung, der Zeit und der Gebetsrichtung gab es Aufhebungen.
Wenn man bedenkt, dass in den göttlichen Büchern außer dem Koran denjenigen, die diesem Buch folgen, kein Religionsname gegeben wurde und dass Bezeichnungen wie Judentum und Christentum später entstanden sind und diese Namen den Anhängern dieser Propheten nachträglich gegeben wurden, dann ist unserer Meinung nach…
„Die wahre Religion bei Allah ist der Islam.“
Die Bedeutung dieser Aussage wird dadurch besser verständlich. Obwohl die von Prophet Muhammad (s.a.w.) verkündete Religion ihre eigenen Bestimmungen hat, wird im Koran nachdrücklich betont, dass dieses Buch die Lehren der vorherigen Propheten bestätigt. Dies zeigt, dass auch deren Botschaften im Grunde zum Islam gehören, aber dass diese Lehren erst durch die Sendung von Prophet Muhammad (s.a.w.) ihre vollkommenste Form erreicht haben, gemäß göttlicher Weisheit. Daher ist der einzige Weg, die Zufriedenheit Gottes zu erlangen, der uneingeschränkte Glaube an Seine Offenbarungen.
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Mit Grüßen und Gebeten…
Islam im Dialog: Fragen und Antworten
