Welche Eigenschaften sollte ein Manager haben und wie lautet das Verständnis von Führung im Islam?

Yönetici kimsede olması gereken özellikler ve İslam'a göre yönetici anlayışı nedir?
Antwort

Lieber Bruder, / Liebe Schwester,

Da die Verse des Korans und das Wesen des Islam die Regelung der Beziehungen der Menschen untereinander und des weltlichen Lebens erfordern, legte der Prophet (s.a.w.) die Prinzipien für die Führung der von ihm gegründeten islamischen Gesellschaft fest, setzte sie selbst in die Praxis um und wurde nach der Auswanderung nach Medina das erste Oberhaupt des islamischen Staates. Die hohen Führungsqualitäten und -eigenschaften des Propheten (s.a.w.) traten von diesem Zeitpunkt an noch deutlicher hervor. Obwohl er die Möglichkeit hatte, seine Anhänger bedingungslos an sich zu binden, strebte der Prophet (s.a.w.) im Gegensatz zur vorislamischen Zeit nicht nach Herrschaft über seine Untertanen; in dieser Hinsicht vollzog er eine Revolution in der Regierungsführung und im Regierungsverständnis.

In der vorislamischen Zeit waren die Araber bedingungslos an ihren Stammesführer gebunden, der sie vertrat und regierte. Sie waren ihm in allen Angelegenheiten, ob gerecht oder ungerecht, gehorsam verpflichtet und hatten kein Recht, seine Befehle, Handlungen und sein Verhalten zu beanstanden. Der Prophet (s.a.w.) hingegen betrachtete die Beratung als grundlegendes Prinzip der Staatsführung und beriet sich in allen Angelegenheiten, in denen er keine göttliche Anweisung erhalten hatte, stets mit seinen Gefährten und unterbreitete ihnen die Angelegenheit zur Diskussion.


Einhaltung von Gerechtigkeit und Billigkeit,

Es gehörte zu seinen (s.a.w.) unumstößlichen Prinzipien, vor dem Gesetz keinen Unterschied zwischen Herkunft, Stellung, Amt, Besitz und Vermögen zu machen; er bemühte sich stets um die Durchsetzung des Rechts. Eine Frau namens Fatima, die aus der Oberschicht stammte und Diebstahl begangen hatte, wurde ihm vorgeführt, und einige versuchten, durch Fürsprache die Strafe zu mildern. Daraufhin wurde der Prophet (s.a.w.) zornig und…


„Selbst wenn meine Tochter Fatima durch Diebstahl etwas erlangt hätte, würde ich ihr die Hand abhacken.“

so befahl er (Buhari, Hudud 12; Muslim, Hudud 8, 9).

Bei der Ernennung von Beamten für die Staatsverwaltung achtete er in verschiedenen Positionen auf Kompetenz und Verdienst; er betraute auch junge Menschen mit Ämtern, selbst wenn sie nicht aus adligen Familien stammten. Er verlangte Gehorsam gegenüber sich selbst und seinen Beamten in gerechten Angelegenheiten; er betonte jedoch, dass die Untertanen in Angelegenheiten, die nicht Recht und Wahrheit entsprachen, nicht zur Gehorsam verpflichtet seien. So erachtete er den Gehorsam gegenüber dem Herrscher innerhalb der Grenzen des Rechts als notwendig, sah das Volk aber nicht als ihm verpflichtete Personen an, noch hielt er sich für überlegen; vielmehr war er einer von ihnen, aus ihren Reihen.

Die Staatsführung des Propheten (s.a.w.) war die Verkörperung islamischer Prinzipien in ihrer Gesamtheit. Wie in zahlreichen Koranversen (al-An’am, 6/57, 62; Yusuf 12/40, 67; al-Qasas, 28/70, 88) zum Ausdruck gebracht wird, lag die Herrschaft, die Souveränität, die Rechtsprechung und die vollständige Verwaltung im islamischen Regierungssystem bei Allah. Die Gesetzgebungskompetenz lag daher in erster Linie beim Koran, dem Buch, das die Offenbarungen Allahs enthält. Der Prophet (s.a.w.) selbst war in zweiter Linie Gesetzgeber. In religiösen Angelegenheiten waren die vom Propheten (s.a.w.) erlassenen Bestimmungen entweder Befehle, die er durch Gabriel (a.s.) von Gott erhalten hatte, aber nicht im Koran enthalten waren,

(nicht rezitierte Offenbarung),

es beruhte auf ihren eigenen Entscheidungen oder war gar ihre eigene Entscheidung.


Als Staatsoberhaupt war der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm),

Er schlichtete auch Streitigkeiten und Probleme, die zwischen Muslimen in der Gesellschaft oder zwischen Nichtmuslimen im Herrschaftsbereich des islamischen Staates auftraten. In solchen Fällen hörte er sowohl den Kläger als auch den Beklagten an; je nach Bedarf befragte er Zeugen, bewertete die vorgelegten Beweise und löste die Angelegenheit ohne unnötige Verzögerung, meist sofort oder zumindest schnellstmöglich. Er legte großen Wert darauf, den Parteien das Konzept der Gerechtigkeit zu vermitteln; er betonte, dass er als Mensch nach den Aussagen, den vorgelegten Beweisen und den Zeugenaussagen urteilen würde, das Verborgene nicht kennen könne und dass jemand, dem ein Recht zugesprochen wurde, obwohl er eigentlich nicht im Recht war, letztendlich nichts als das Höllenfeuer ernten würde. Manchmal übertrug er die Bearbeitung von Fällen auch an führende Persönlichkeiten seiner Gefährten. Die in die Provinzen entsandten Gouverneure führten die Verwaltung im Namen des Propheten (Friede sei mit ihm) und kümmerten sich um Angelegenheiten, die die Justiz betrafen.


Eigenschaften, die ein Manager haben sollte:


– Einen gesunden Menschenverstand haben:

Ein Zeichen von gesundem Menschenverstand ist, dass man Handlungen vollbringt, die Gott gefallen, und sich vor Übeltaten hütet, die Gottes Zorn erregen und ihn herbeiführen.


– Fähigkeit:

Führung und Management erfordern höchste Kompetenz. Wer diese Kompetenz nicht besitzt, sollte sich nicht für solche Aufgaben bewerben.


– Wissenschaft:

Führungskräfte müssen in erster Linie ihr Aufgabengebiet, die religiösen Wissenschaften, die Geschichte, die Sitten und Gebräuche der Gesellschaft, die Individual- und Sozialpsychologie, die Soziologie sowie die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Strukturen ihrer Zeit und die weltweiten Ereignisse sehr gut kennen und bewerten können. Als Führungskraft muss man die eigene Situation, die religiösen, wirtschaftlichen, rechtlichen und kulturellen Strukturen der von einem geführten Institution oder Organisation sehr gut kennen, bewerten und entsprechend rechtzeitig und effektiv Maßnahmen ergreifen.


– Gerechtigkeit:

Ungerechte Menschen sind niemals der Führung würdig. Bei der Rechtsprechung dürfen weder Rasse, Verwandtschaft, Reichtum noch Armut eine Rolle spielen. Unabhängig von Glaube, Herkunft oder sozialer Schicht muss demjenigen, der im Recht ist, sein Recht vom Unterdrücker zurückgegeben werden. Ein Verwalter muss sowohl gerecht sein als auch zur Durchsetzung der Gerechtigkeit beitragen und darf in dieser Hinsicht niemals nachgeben.


– Mut:

Eine Führungskraft muss mutig sein. Sie darf sich nicht scheuen, Risiken einzugehen, wenn es nötig ist. Aber Tollkühnheit, also Übertreibungen und Exzesse, dürfen nicht mit Mut verwechselt werden.


– Klugheit-Weitsicht:

Führungskräfte müssen weise und vorausschauend sein. Ein Dummkopf oder Narr kann kein guter Manager sein. Ein guter Vorgesetzter muss die Körpersprache seines Gegenübers sehr gut verstehen. Viele Wahrheiten, die nicht in Worte gefasst werden können oder hinter Worten verborgen sind, lassen sich an der Körpersprache erkennen und verstehen.


– Ehrlichkeit:

Wenn Lügner, Betrüger und unehrliche Menschen an die Macht kommen, die die Menschen ständig betrügen, ist das eine große Katastrophe für diese Nation. Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit bedeuten, dass die Absicht im Herzen, das Wort im Mund und die Tat in den Gliedern übereinstimmen.


– Geduld-Ausdauer:

Führung ist eine Tätigkeit, die sehr viel Geduld erfordert. Ungeduldige und unbeständige Menschen können solche schweren Aufgaben und Lasten nicht bewältigen. Geduld ist Entschlossenheit und Ausdauer. Wer nicht entschlossen und ausdauernd ist, kann nicht geduldig sein und nicht an der Wahrheit und am Recht festhalten.


– Vergebung:

Vergebung ist eine große Tugend. Daher sollten Führungskräfte wissen, wann sie vergeben müssen. Insbesondere die Vergebung eines Fehlers oder einer Beleidigung, die gegen sie persönlich gerichtet ist, ist eine große Tugend und eine besondere Leistung.


– Beratung:

Je mehr Wert Führungskräfte auf Beratung legen und sich mit Experten beraten, desto treffender sind ihre Entscheidungen, Maßnahmen und Handlungen.


Mit Grüßen und Gebeten…

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