Lieber Bruder, / Liebe Schwester,
Es handelt sich um Dinge, die eher mit Talismanen, die als „Israeliyat“ bezeichnet werden, oder durch das Schreiben von Versen geschehen, als mit den Versen selbst, mit der Absicht, anderen zu schaden.
– Es ist nichts dagegen einzuwenden, bestimmte Verse zu lesen oder aufzuschreiben und aufzuhängen, um einen nützlichen Zweck zu erreichen.
Deshalb sollte man nicht vergessen, dass bei denjenigen, die diese Mittel einsetzen und nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, die Gefahr einer Enttäuschung und damit einer Schwächung ihres Glaubens besteht.
Abgesehen von der Frömmigkeit, Rechtschaffenheit und spirituellen Reinheit desjenigen, der Verse oder überlieferte Gebete rezitiert, sollte man nicht allzu optimistisch sein, dass solche Rezitationen, die nur um weltlicher Vorteile willen durchgeführt werden, den gewünschten Nutzen bringen.
– Abschließend halten wir es für sinnvoll, die folgenden Worte von Bediüzzaman zu betrachten:
„Der Beweggrund der Gottesverehrung ist der göttliche Befehl, und ihr Ergebnis ist die Zufriedenheit Gottes. Ihre Früchte und Vorteile sind jenseitig. Jedoch, sofern sie nicht das eigentliche Ziel sind und nicht absichtlich angestrebt werden, widersprechen weltliche Vorteile und selbstständig eintretende, nicht gewollte Früchte der Gottesverehrung nicht. Im Gegenteil, sie wirken für Schwache als Anreiz und Verstärkung; sie machen die Gottesverehrung teilweise zunichte. Sie lassen vielleicht diese besondere Übung unfruchtbar und ergebnislos bleiben. Wer dieses Geheimnis nicht versteht, liest beispielsweise die Evrad-ı Kudsiye-i Şah-ı Nakşibendî mit ihren hundert Vorzügen und Nutzen oder den Cevşen-ül Kebir mit seinen tausend Vorzügen, indem er einige dieser Vorteile als eigentliches Ziel beabsichtigt.“
Mit Grüßen und Gebeten…
Islam im Dialog: Fragen und Antworten
