Jemand schreibt im Internet wörtlich Folgendes:
„…Wenn Ihre Überzeugungen auf der Wahrheit beruhen, werden Sie sowohl glücklicher als auch menschlicher…“
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Wie können wir darauf reagieren?
Lieber Bruder, / Liebe Schwester,
Wer diese Frage stellt, versteht nicht, was wissenschaftliche Arbeit bedeutet. Er hält die Verteidigung des Atheismus, die Leugnung eines Schöpfers, für eine wissenschaftliche Denkweise – nach seiner eigenen Vorstellung.
Es ist ein Grundsatz der Logik, dass jedes Werk einen Urheber haben muss. Dass Sie den Urheber des Ofens nicht gesehen haben, beweist nicht dessen Nichtexistenz, sondern Ihre Unwissenheit.
Nehmen wir an, Sie befinden sich in einem möblierten Haus. Können Sie unter den Einrichtungsgegenständen, einschließlich des Raumes selbst, einen Gegenstand nennen, der keinen Hersteller hat? Hat beispielsweise der Teppich keinen Hersteller? Oder die Vorhänge? Oder die Elektrik an der Decke, oder die Wände und die Decke selbst – sind die ohne Hersteller entstanden?
Was ein Zimmer ist, ist auch das Universum.
So wie in einem Raum kein Gegenstand ohne einen Urheber ist, so hat auch jedes Wesen im Universum einen Schöpfer, einen Meister. Und dieser ist von unendlichem Wissen, Willen, Macht und Kraft. Die Ähnlichkeit der Strukturen und Formen aller Werke im Universum zeigt, dass sie alle das Werk eines einzigen Meisters sind. Zum Beispiel haben alle Lebewesen eine gemeinsame Zellstruktur. Die Zellteilung, die Entwicklung und die Differenzierung sind bei Pflanzen, Tieren und Menschen gleich. Alle atmen Luft. Die Gesetze, die in den Atmungs-, Verdauungs- und Ausscheidungssystemen wirken, sind bei allen gleich.
So wie Hühner in Amerika Eier legen, legen auch Hühner in der Türkei Eier, und so wie Schafe in Australien Milch geben, geben auch Schafe in Frankreich Milch. Die Ähnlichkeit in Bau und Funktion all dieser Lebewesen im Universum zeigt, dass ihr Schöpfer eins ist und allmächtig ist.
Wer die unendliche Macht, das unendliche Wissen und den unendlichen Willen des Schöpfers des Universums auf die Probe stellen will, kann mit der Prüfung seiner eigenen Schöpfung beginnen. Er selbst existierte beispielsweise vor fünfzig Jahren nicht. Wer hat ihn aus dem Reich des Nichtseins genommen und ihn im Mutterleib zu einer Zelle gemacht, wer hat diese eine Zelle in viele Zellen verwandelt, wer hat aus diesen Zellen Magen, Darm, Verstand und Augen gebildet, wer hat ihn als Menschen auf diese Welt gebracht und wer erhält sein Leben aufrecht, indem er seine Zellen ständig erneuert?
Es muss eine dieser vier Möglichkeiten geben, die diesen Leugner in diese Welt gebracht und sein Leben bis jetzt aufrechterhalten hat:
1. Es hat sich von selbst gebildet.
2. Oder die Natur hat es so geschaffen.
3. Oder es war ein Zufall.
4. Oder es ist das Werk von jemandem mit unendlichem Wissen, Macht und Willen.
1. Wie soll das von selbst gehen?
Wie soll er sich selbst erschaffen, wenn er noch nicht einmal im Mutterleib existiert? Nicht einmal seine lebenden Eltern haben bei seiner Entstehung ein Mitspracherecht, geschweige denn er selbst, der noch nicht existiert. Sie sind lediglich die Ursache für seine Geburt, mehr nicht. Weder an der Bildung seiner Zellen, noch an der Aufgabenverteilung der Zellen, noch an der Verleihung des Lebens, noch am Funktionieren seines Herzens haben seine Eltern irgendeinen Anteil.
2. Hat derjenige, der leugnet, zum Beispiel sein Auge zu einem Frosch im Sumpf gemacht?
Oder hat etwa die Sonne am Himmel, die Wolke in der Luft oder die Erde unter seinen Füßen sein Auge gefesselt? Sind das nicht die Dinge, die man Natur nennt?
3. Hat etwa der Zufall und ein willkürlich wehender Wind sein Herz in seine Brust, sein Ohr an seinen Kopf und seine Zähne in seinen Mund gebracht?
Wie kann man akzeptieren und erklären, dass etwas durch Zufall entstanden ist, wenn nicht einmal eine Suppe durch Zufall entstehen kann, und zwar aus unbewussten, unwissenden und leblosen Elementen?
4.
Wir wissen mit Verstand, Herz, Gewissen und Wissen, dass es für einen Menschen und damit für alle Menschen und alle anderen Wesen unmöglich und unvorstellbar ist, durch einen dieser drei Wege zu entstehen und ihr Leben fortzusetzen. Daraus folgt klar, dass alle Wesen im Universum das Werk eines Schöpfers mit unendlichem Wissen, Willen und Macht sind – der vierte Weg.
Wer die Existenz eines Schöpfers leugnet, weil er ihn nicht sieht, hegt eine falsche Erwartung, dass alles sichtbar sein müsse. Tatsächlich ist es ein Zeichen von Unwissenheit und nicht von Wissenschaftlichkeit, das Unsichtbare zu leugnen. So wie das Auge anders sieht als das Ohr, die Zunge oder die Nase, so sieht auch der Verstand anders.
Das sichtbare Licht macht nur etwa 3,5 % der vorhandenen Lichtwellenlängen aus.
96,5 % sind unsichtbar. Aber ihre Existenz ist mit dem Verstand erfassbar. Und dieses Verstehen mit dem Verstand ist ein wissenschaftlicher Weg. Werden Sie nun die Existenz dieses Lichts leugnen, nur weil wir es nicht sehen können? Dann müssten Sie auch die Existenz von Röntgenstrahlen, Strahlungswellen, Radio- und Fernsehwellen leugnen. Das würde Ihre Unwissenheit beweisen. Gott anhand der Schöpfung zu erkennen, ist vergleichbar mit dem Erkennen der Existenz von Röntgenstrahlen. Man sieht nicht die Radio- und Fernsehwellen selbst, sondern ihre Wirkung. Ihre Existenz wird mit dem Verstand erkannt. So wird auch die Existenz Gottes durch die Existenz seiner Werke erkannt.
Wer die Existenz Gottes angesichts der Schöpfung leugnet, übertrifft sogar die Teufel. Denn die Teufel leugneten Gott nicht; sie gehorchten nur seinen Befehlen nicht. Sie hatten mit Gott gesprochen und um Aufschub bis zum Jüngsten Tag gebeten.
Zusammenfassend lässt sich sagen,
Die Leugnung der Existenz Gottes ist nicht ein Zeichen von Wissenschaftlichkeit, sondern von Unwissenheit. Denn jedes Wesen, das auf sich selbst hinweist, bezeugt seinen Schöpfer mit tausend Zungen.
Mit Grüßen und Gebeten…
Islam im Dialog: Fragen und Antworten