Ist die Verwendung des Ausdrucks „Gott ist über uns!“ bedenklich?

"Yukarıda Allah var!" ifadesini kullanmak sakıncalı mıdır ?
Antwort

Lieber Bruder, / Liebe Schwester,

Manche sagen diesen Satz auch so: „Gott ist im Himmel“, „Gott ist über uns“. Aber Gott ist nicht im Himmel oder auf Erden zu suchen, Er ist mit Seinem Wissen, Seiner Macht, Seiner Weisheit… überall. Denn es gibt keinen Ort, an dem Gott nicht ist. Ihm einen Ort oder Raum zuzuschreiben, ist unmöglich. So etwas kann nicht sein.

Bevor wir zu einer ausführlicheren Erklärung dieses Themas kommen, wollen wir uns zunächst ansehen, wo und wie diese Begriffe im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet werden.

Zunächst einmal verwenden manche Menschen diese Formulierungen, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen und ihre Glaubwürdigkeit zu stärken. Oftmals denken sie dabei nicht einmal darüber nach, wohin ihre Worte führen. Mit Ausdrücken wie „Gott weiß es, ich sage die Wahrheit“ wird impliziert, dass sie aus Furcht vor Gottes Wissen nicht lügen würden.

Auch Menschen, die keinerlei Zweifel an ihrem Glauben an Gott haben, können diese Worte oft unbewusst aussprechen. Da diejenigen, die in diese Kategorie fallen, nicht beabsichtigen, Gott auf einen bestimmten Ort zu beschränken, schadet dies ihrem Glauben nicht. Wie Bediüzzaman sagte: “

Manchmal scheint eine Äußerung blasphemisch, doch derjenige, der sie äußert, ist nicht unbedingt ein Ungläubiger.

„(Lem’alar, 28. Lem’a, 7. Nükte)“

Denn ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits zu Lebzeiten unseres Propheten.

Eine im Krieg gefangengenommene Sklavin wird vor den Propheten gebracht. Der Prophet fragt sie: „Wo ist Allah?“

Die Sklavin antwortet ebenfalls: „Im Himmel“.

Als er fragte: „Wer bin ich?“, antwortete die Sklavin:

Die Antworten lauten: „Du bist der Gesandte Gottes“.

Der Gesandte Gottes (Allahs Segen und Friede seien auf ihm) sagte zu dem Herrn der Sklavin: „Gib ihr die Freiheit, denn sie ist eine Gläubige.“ (Muslim, Masādschid 33)

Wenn wir uns diejenigen in unserer Gesellschaft ansehen, die solche Äußerungen machen, stellen wir fest, dass sie keine bestimmte religiöse Ausbildung und kein religiöses Leben haben. In ihren Augen ist Gott erhaben und transzendent, wenn er im Himmel ist.

Raum und Ort sind Begriffe, die sich auf materielle Dinge beziehen. Bei Gott, dem Schöpfer von Raum und Materie, dessen Name auch Licht ist, ist eine solche Vorstellung unmöglich. Abgesehen davon gibt es selbst unter den Geschöpfen viele, die nicht an den Raum gebunden sind. Das beste Beispiel dafür ist unsere eigene Seele.

Unsere Organe haben ihren Platz, ihren Raum. Deshalb kann man Fragen stellen wie: „Wo befindet sich unser Magen?“ oder „Wo befinden sich unsere Nieren?“. Aber solche Fragen kann man nicht über unsere Seele und unsere Gefühle stellen. Man fragt nicht: „Wo befindet sich unsere Seele? Wo sitzt unser Verstand? Wo befinden sich Liebe und Angst?“. Denn darauf gibt es keine Antwort.

Wenn der Mensch, anstatt seinen materiellen und raumgebundenen Körper zum Maßstab zu nehmen, die geistige Welt, die Engel und die in der Natur existierenden Gesetze wie die Schwerkraft und den Auftrieb des Wassers bedenken würde, die in gewissem Maße unabhängig vom Raum sind, gäbe es keine Grundlage für eine solche Frage.

Man kann die Angelegenheit auch unter dem Aspekt der „Nähe und Ferne zu Gott“ betrachten. Gott ist in seiner Erhabenheit unendlich, aber er ist allem nahe. Anders ausgedrückt: Alles ist unendlich weit von Ihm entfernt, aber Er ist allem näher als alles andere.

Die Sonne ist beispielsweise als Himmelskörper etwa 150 Millionen Kilometer von uns entfernt, doch wenn wir einen Spiegel in die Sonne halten, erscheint sie in unserer Handfläche. Das bedeutet, dass wir zwar räumlich sehr weit von der Sonne entfernt sind, aber sie uns durch ihr Licht, ihre Wärme und ihre Farbspektren sehr nahe ist.

So sind wir Gott sehr fern, doch Gott ist uns mit seiner Barmherzigkeit, seinen Gaben, seinem Licht und seinem Segen sehr nahe.

Ein weiteres Beispiel: Ein einfacher Soldat ist einem General rangmäßig sehr fern, da zwischen ihnen zahlreiche Ränge liegen, vom Gefreiten bis zum Oberst. Doch der General ist diesem Soldaten nahe, weil er ihn in seinem Dienst beschäftigt, denn er ist sein Vorgesetzter.

Wie in diesem Beispiel sind auch wir unendlich weit von Gott entfernt, doch Er ist uns näher als alles andere. Wir sind als Geschöpfe und in unserer materiellen Existenz fern, doch Er ist uns nahe durch Seine Macht, Sein Wissen, Sein Sehen und Sein Behüten, Sein Leben und Sein Wachstum. Wie der Koran sagt, ist Er uns näher als unsere Halsschlagader.


Mit Grüßen und Gebeten…

Islam im Dialog: Fragen und Antworten

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