Lieber Bruder, / Liebe Schwester,
Unterdrückung ist die Verletzung eines Rechts.
Der Diener hat kein Recht auf Allah. Was immer er gibt, geschieht allein aus seiner Gnade.
Es liegt an uns,
Es geht nicht darum, über nicht gegebene Gaben nachzudenken und sich zum Aufruhr verleiten zu lassen, sondern sich an das Gegebene zu erinnern und Dankbarkeit zu zeigen.
Mängel sind dazu da, den Diener zu prüfen. Wenn wir die Welt mit einem Prüfungsraum vergleichen, dann sind unangenehme Situationen Prüfungsfragen.
Wird der Diener rebellieren oder die Gaben mit Dankbarkeit und die Entbehrungen mit Geduld annehmen?
Stellen wir uns einen reichen Kaufmann vor. Er möchte zwei armen Männern, die in seinen Laden kommen, aus reiner Barmherzigkeit etwas Gutes tun. Dem einen gibt er ein Hemd und eine Hose; dem anderen schenkt er zusätzlich noch eine Jacke und einen Mantel. Der Mann, der nur Hemd und Hose bekommen hat,
„Der Händler hat mich ungerecht behandelt und dem anderen Mann zu viel gegeben.“
Kann man das sagen? Wir Menschen gleichen diesen Armen. Gott schenkt uns allen aus seinem unerschöpflichen Schatz, aus unendlicher Barmherzigkeit, Gaben. Er ist es, der unseren Körper, unseren Verstand, unsere Vorstellungskraft, die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, die Nahrung, die wir essen, geschaffen hat. Wir haben das nicht durch Arbeit verdient, wir haben es nicht verdient. Er hat es uns aus reiner Gnade gegeben.
Das irdische Leben ist nur eine kurze Prüfung…
Ein wenig begnadeter Diener, der sich wie der erste Mensch auflehnt und behauptet, ihm sei Unrecht getan worden, handelt unverschämt und wird bestraft. Seine Pflicht ist es, für das Gegebene dankbar zu sein. Gott ist in all seinen Handlungen gerecht, er tut niemals Unrecht. Auch Unglücksfälle sind aus dieser Perspektive zu betrachten. Leiden sind entweder die Folge eines Fehlers, den wir begangen haben, oder eine Prüfung für uns. Wenn wir diese Prüfung mit Geduld bestehen, wird unser Rang erhöht.
Wir müssen auch wissen, dass eine uns vorenthaltene Gabe nicht zu unserem Besten ist. Gott tut seinen Dienern kein Unrecht.
Mit Grüßen und Gebeten…
Islam im Dialog: Fragen und Antworten
