Haben die Sahaba das Blut des Propheten getrunken? Ich habe einige Hadithe gelesen, die besagen, dass die Sahaba das Blut des Propheten getrunken haben, und war sehr überrascht. Schließlich ist dies in unserer Religion verboten. Könnten Sie mir dazu Informationen geben?

Antwort

Lieber Bruder, / Liebe Schwester,

Wie in klassischen Quellen der islamischen Geschichte berichtet wird, versuchten die Gefährten des Propheten (s.a.w.) während der Schlacht von Uhud, als er an der Schläfe verwundet wurde, mit ihren Zähnen den in den Knochen steckenden Ring seiner Rüstung herauszuziehen.

Malik ibn Sinan

Dabei hat er auch sein Blut geschluckt. Daraufhin verkündete der Prophet (sav), dass das Höllenfeuer niemanden treffen werde, dessen Blut sich damit vermischt habe. Dasselbe Thema findet sich auch in islamischen Geschichtsbüchern, die die Schlacht von Uhud detailliert beschreiben. Ausgehend vom Gebet des Propheten (sav) sind einige Gelehrte zu der Überzeugung gelangt, dass sein Blut rein sei. Darüber hinaus kann der Prophet (sav) für die Sahaba für diesen wichtigen Dienst beten. (siehe: Kadı Iyaz, Şifai Şerif, Übers., Suat Cebeci, Rehber Yayınları, Ankara, 1992, S. 62)


Im Islam ist das Trinken von Blut verboten.

Wenn man sich den dritten Vers der Sure al-Ma’ida und seine Auslegung ansieht, wird diese Situation noch deutlicher.

In der vorislamischen Zeit (Dschahiliyya) tranken die Menschen das Blut der geschlachteten Tiere, entweder frisch oder nach dem Stehenlassen, indem sie es in Gefäße füllten. Durch den genannten Vers wurde das Trinken von Blut verboten.

Es gibt jedoch einen besonderen Fall bezüglich des Trinkens des Blutes des Propheten (s.a.w.): Beim Ausziehen des Kettenhemdes wurde Blut verschluckt. Der Prophet (s.a.w.) hat niemals…


„Trinkt mein Blut!“


…hat keinen solchen Befehl erteilt. (Vgl. Sarıcık, Murat, İnhanç ve Zihniyet olarak Cahiliye, Nesil Yayınları, Istanbul, 2004, S. 250; Sarıcık, Murat, İslam öncesi Dönem- Cahiliye kültürü, Fakülte Kitabevi, Isparta, 2002, S. 270 ff. Zu den Arten des Bluttrinkens in der Dschahiliyya siehe…)

Von den Gefährten des Propheten

Abdullah ibn Zubayr

Als Kind trank er das Blut, das dem Propheten Muhammad (s.a.w.) beim Schröpfen abgenommen wurde. Der Vorfall verlief wie folgt: Wie Darekutni und andere Hadith-Bücher berichten, war Abdullah acht oder neun Jahre alt, als der Gesandte Gottes (s.a.w.) ihm einen Behälter gab, um das Blut, das ihm beim Schröpfen abgenommen worden war, zu vergraben.

Er hatte es ihm gegeben, und nachdem Abdullah weggegangen war und allein zurückgeblieben war, trank er das Blut an dem Ort, an dem er es vergraben wollte. Als er zurückkam, sagte der Gesandte Gottes (Friede sei mit ihm):

„Was hast du getan?“

fragte er, woraufhin jener sarkastisch antwortete:


„Ich habe ihn/sie beseitigt.“


sagte er. Der Prophet (Friede sei mit ihm) hegte einen Verdacht und fragte:

„Hast du es wohl getrunken?“

als Abdullah sagte:


„Ja!..“


hat gesagt.

Daraufhin sagte der Prophet (Friede sei mit ihm):

„Feuer berührt nicht das Blut, das sich mit meinem Blut vermischt hat.“

er befahl und fügte seinen Worten Folgendes hinzu:

„Wehe dir wegen der Menschen, und wehe den Menschen wegen dir!“

(al-Askalānī, al-Maṭālib al-ʿĀliya, 4:21; al-Haythamī, Maǧmaʿ az-Zawāʾid, 2708; al-Ḥākim, al-Mustadrak, 3:554.)


Aus diesem Vorfall können wir Folgendes ableiten:


a)

Es ist ein Kind, das Blut trinkt, und es hat diese Entscheidung selbst getroffen und das Blut getrunken. Obwohl Bluttrinken verboten ist, weiß das Kind es entweder nicht oder es zeigt seine Verehrung für den Propheten (Friede sei mit ihm) auf diese unangemessene Weise.


b)

Er möchte mit seinen Reden verbergen, dass er Blut trinkt. Er meint also, dass der Prophet (s.a.w.) dieses Verhalten nicht billigen würde.


c)

Der Prophet (Friede sei mit ihm) sagte zu ihm:

Trink mein Blut,

er hat keinen Befehl erteilt, sondern ihn beauftragt, ihn zu begraben.


d)

Den Aussagen des Propheten (s.a.w.) zufolge, weist sein Blut eine besondere Eigenschaft auf. Wer sein Blut mit meinem Blut vermischt, wird nicht in die Hölle kommen. Er empfiehlt oder befiehlt jedoch nicht, auf diese Weise der Hölle zu entgehen.


e)

Eine Interpretation der Worte des Propheten (Friede sei mit ihm) aus der Zeit der Umayyaden.

Abdullah ibn Zubair

Er starb als Märtyrer bei der Belagerung von Mekka. Viele Menschen wurden in Mekka getötet, und er selbst wurde ebenfalls als Märtyrer getötet. (siehe Tarihul-Hamis, I/354)


Mit Grüßen und Gebeten…

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