Gerät das Gotteskonzept im Rahmen der Logik immer wieder in Widersprüche?

Fragedetails


Die Behauptung eines Atheisten:

– Der Gottesbegriff führt im Rahmen der Logik ständig zu Widersprüchen. Kein Wesen kann logischerweise gleichzeitig allwissend, unendlich, einzig, allmächtig und schöpferisch sein. Der Vergleich dieser einzelnen Eigenschaften führt zu paradoxen und unlogischen Situationen.

Beispiel 1: Ein allmächtiger Gott kann nicht gleichzeitig unsterblich sein. Wenn er nicht stirbt, bedeutet das, dass er nicht die Macht hat zu sterben oder sich selbst zu töten.

Beispiel 2: Wenn ein allwissender Gott allmächtig ist, kann er kein Bedürfnis haben, sich durch die Schöpfung eines menschenähnlichen Wesens zu beweisen. In diesem Fall hätte er ein Bedürfnis nach der Schöpfung des Menschen, was bedeutet, dass er in dieser Hinsicht unvollkommen ist. Kann ein Gott unvollkommen sein?

Beispiel 3: Ein Gott, der alles weiß, aber das Bedürfnis hat zu erschaffen, wäre ebenfalls logisch fehlerhaft. Wenn er alles weiß, warum sollte er dann das Bedürfnis haben, etwas zu erschaffen? Wollte er sich selbst etwas beweisen oder langweilte er sich?

– Dutzende solcher Widersprüche lassen sich leicht konstruieren. Offensichtlich ist der angeblich existierende Gott nicht in der Lage, dieses logische Gleichgewicht herzustellen, oder die Menschen, die das Gotteskonzept erfunden haben, haben nicht genug nachgedacht.

Antwort

Lieber Bruder, / Liebe Schwester,

Es kann keinen paradoxeren Widerspruch geben, der so unlogisch ist wie diese Trugschlüsse:


Beispiel 1:


– Der Tod ist ein Phänomen, das denjenigen besiegt, der stirbt.

Jeder Sterbende muss sich widerwillig vor diesem Todesfürsten verbeugen und seinen Befehl ausführen.

Gott hat seine unendliche Macht angesichts des Todes, eines Phänomens wie des Todes, durch seine Unsterblichkeit bewiesen.

– Außerdem ist der Tod ein Ereignis, das erst später eintritt. Gott, der ewig ist, ist auch unendlich. Denn was nicht unendlich ist, kann nicht ewig sein. Denn dem Ewigen können keine Ereignisse wie der Tod, die erst später eintreten, widerfahren.

– Nehmen wir einmal an – Gott bewahre – Gott könnte sich selbst töten. Aber warum sollte er so etwas tun?!

Noah lebte ungefähr tausend Jahre, wollte aber nie sterben. Ein Mensch mit einem perfekten Leben würde selbst mit einer Milliarde Jahren Lebenszeit nicht sterben wollen…

Diese Begebenheit mit der unendlichen Macht Gottes zu vergleichen, grenzt an Wahnsinn.


Beispiel 2:

– Heute finden weltweit Prüfungen zu verschiedenen Themen statt. Fragt sich da nicht jeder mit auch nur einem Funken Verstand: „Wozu brauchen diese Staaten diese Prüfungen?“


– Gott führt diese Prüfung durch, um die guten Menschen von den schlechten zu trennen.

Oder er braucht es gar nicht.


„Wenn Wir gewollt hätten, hätten Wir alle Menschen rechtgeleitet. Doch das Wort ist von Mir ausgegangen: ‚Ich werde die Hölle mit Dschinn und Menschen füllen.‘“


(As-Sajdah, 32:13)

Der Grund für diese Prüfung wird in dem Vers mit folgender Bedeutung deutlich dargelegt.

Sonst würde Gott, wenn er wollte, alle ohne Prüfung ins Paradies bringen. Aber neben seiner Barmherzigkeit gibt es auch seine Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet, das Recht durchzusetzen.





Gleichsetzen wir etwa diejenigen, die Allah gehorchen und sich Ihm ergeben, mit den schuldigen Ungläubigen?


(Stift, 68/35)

In dem Vers mit der Bedeutung … wird diese Tatsache hervorgehoben.


Beispiel 3:

So viel Unlogik findet man nur bei einem Atheisten. Nach dieser Logik:


Dichter

sollte nicht einmal Gedichte schreiben.


Arzt

sollte kein Rezept ausstellen.


Ingenieur

Ein Architekt, der das ist, sollte keine Bauarbeiten durchführen.


Niemand weiß es.

Man sollte keine Arbeit verrichten. Denn wenn man es schon weiß, wozu dann noch die Mühe?

Soll man darüber lachen oder weinen, um Himmels willen?

– Hören wir uns die Wahrheit von Bediüzzaman an:

„Es ist bekannt, dass;“


– Jeder, der Schönheit besitzt,

Er/Sie möchte seine/ihre eigene Schönheit sehen und zeigen.


– Jeder, der ein Talent hat,

Er möchte und liebt es, durch die Zurschaustellung und Bekanntmachung seiner eigenen Fähigkeiten Aufmerksamkeit zu erregen.


– Und eine schöne Wahrheit und eine schöne Bedeutung, deren Wert verborgen geblieben ist,

Er/Sie möchte sich zeigen und Kunden finden und liebt es.

Da diese grundlegenden Prinzipien in allem in unterschiedlichem Maße wirken;

Gewiss, jedes einzelne der tausendundein schönen Namen des absolut Vollkommenen, des ewig Seienden, des Erhabenen, wird in jeder seiner Stufen durch das Zeugnis des Universums, durch die Hinweise seiner Erscheinungen und durch die Zeichen seiner Muster bezeugt.

„Wahre Schönheit, wahre Vollkommenheit, wahre Anmut und eine überaus schöne Wahrheit, vielleicht gibt es in jeder Stufe jedes Namens unzählige Arten von Schönheit und unzählige schöne Wahrheiten.“


(Lem’alar, S. 348)

Von Langeweile bei Gott kann keine Rede sein. Die Unwissenheit der Menschen, Gott sich selbst gleichzusetzen, führt zu solchen falschen Vorstellungen. Gott gleicht seinen Geschöpfen nicht. Kein Künstler ist seiner Kunst gleich. Ein Möbelbauer ist beispielsweise nicht aus Möbelholz. Es wäre eine große Unwissenheit, den Möbelbauer als Sessel zu betrachten.

Es ist ein solches Beispiel für Ignoranz, Gott in menschlichen Eigenschaften zu sehen und Gott die Eigenschaft der Enge zuzuschreiben.

Eine Idee, die von einem ziellosen Gedanken hervorgebracht wird, ist so faul, dass sie die Lösung für die Langeweile im Sein im Nichtsein sucht.


Für weitere Informationen klicken Sie hier:


– Ist Ewigkeit, Zeitlosigkeit und Überzeitlichkeit ein Attribut Gottes?


Mit Grüßen und Gebeten…

Islam im Dialog: Fragen und Antworten

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