Lieber Bruder/Liebe Schwester,
Ğaniyy:
„Die Schätze der Gnade und Barmherzigkeit sind unendlich.“„Der keinerlei Bedürfnis hat und von allem unabhängig ist.“
Muğnî:
„Derjenigen, die er will, Reichtum verleiht.“„Er, der seine Diener zur Vollkommenheit der Selbstgenügsamkeit führt.“
(Sure Fāṭir, 35/15)
Betrachten wir zunächst die erste Bedeutung, die dem Namen gegeben wurde:
Der Mensch ist absolut bedürftig. Er ist auf das Auge angewiesen, so wie er auf die Sonne angewiesen ist. Er braucht die Nacht, so wie er braucht, dass sie vergeht. Von der Luft, vom Wasser, vom Kommen und Gehen der Jahreszeiten – all seine Bedürfnisse werden nur von Allah, dem alleinigen Herrn aller Wesen, gestillt.
Zweite Bedeutung:
Allah, dessen Existenz notwendig, ewig und unvergänglich ist und der alle vollkommenen Eigenschaften besitzt, ist selbstverständlich unabhängig von seinen Geschöpfen, die er erschaffen hat und deren Bedürfnisse er selbst erfüllt.
So wie Allah nicht auf das Essen und Trinken eines Dieners angewiesen ist, den Er durch die Offenbarung Seines Namens ernährt und großzieht, so ist Er auch nicht auf den Glauben und die Gottesdienste eines Dieners angewiesen, dessen Herzensauge Er durch Seinen Namen geöffnet und dem Er geistige Gaben gewährt hat. Allah ist all dessen nicht bedürftig.
Wenn alle Menschen in Glauben, Taten und Moral Vollkommenheit erlangen würden, würde dies Allahs Vollkommenheit nicht vermehren, und ebenso würde es Allahs Vollkommenheit nicht mindern, wenn alle Menschen in Unglauben und Irrtum verfallen würden.
Die Attribute Allahs sind auch unabhängig von der Manifestation, d.h. sie bedürfen keiner Manifestation. Alle Manifestationen sind für die Geschöpfe, für deren Vollkommenheit, für deren Barmherzigkeit und Gnade.
Ein Mensch, der sich von diesen Namen inspirieren lässt, verbindet sein Herz allein mit Allah, erkennt nur Ihn als absolut und wendet sich mit all seinen Bedürfnissen nur an Ihn. Er dankt und preist Ihn allein für alle materiellen und spirituellen Gaben, die er empfängt.
Er zeigt sich unabhängig von der Welt der Ursachen und allen Geschöpfen. Er lebt als ein edler Diener Gottes; er befreit sich von der Erniedrigung des Bettelns bei den Geschöpfen.
Ein solch erleuchteter Diener hängt sein Herz nicht mehr an ein anderes Geschöpf, das genauso hilflos und arm ist wie er selbst, sondern er sucht Zuflucht im Hof Gottes, des Allmächtigen, und wendet sich von allen Möglichkeiten der Welt ab.
„Wir beten nur dich an und bitten nur dich um Hilfe.“
indem man es sagt, steigt der Wert.
Mit Grüßen und Gebeten…
Fragen zum Islam